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Über Pflanzen und Tiere

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Ein Medizinisches Hausbuch aus dem Mittelalter

Die wissenschaftliche Heilkunde, aus der Antike stammend, erlebte nach dem Ende des römischen Reiches drei divergierende Entwicklungen. In Europa wurde sie christlich geprägt und basierte weiterhin auf antiken Überlieferungen. In Byzanz, mit Zentrum Alexandria, entstand bis zum 7. Jahrhundert eine Hochburg akademischer Medizin. Gleichzeitig wurden in den arabischen Ländern die Lehren von Hippokrates und Galen von bedeutenden Gelehrten wie Rhazes oder Ibn Sina fortgeführt und erweitert.

Die christlichen Klöster in Europa übernahmen bis zum 12./13. Jahrhundert die Kran kenpflege als zentrale Aufgabe. Benedikt von Nursia definierte im 6. Jahrhundert die Krankenpflege als vorrangige Pflicht. Natürliche Heilmittel aus eigenem Kloster garten wurden genutzt, wodurch antike Texte in Schreibstuben kopiert und tradiert wurden.

Von Naturphilosophie, Klostermedizin und akademischer Disziplin

Die Übersetzertätigkeit in Toledo und Salerno brachte arabische und weitere antike Texte nach Europa, wodurch im 10. Jahrhundert die ersten universitären Medizin schulen in Salerno und später in Montpellier entstanden. Die Verwissenschaftlichung der Medizin im 11.–12. Jahrhundert führte zur Trennung von akademischer Disziplin und Pharmakologie.

Das Verbot für Kleriker, ärztliche Behandlungen durchzuführen, auf der Synode von Clermont 1130 festgelegt, markierte eine Wende. Die monastische Medizin wurde von einem Heil- und Pflegewesen außerhalb der Klostermauern abgelöst. Bis zum 19. Jahrhundert dominierte die antike Humoralpathologie von Hippokrates und Galen, wobei die Ausgewogenheit der Körpersäfte die Heillehre bestimmte.

Beliebte Methoden wie Aderlass, Brech- und Abführmittel wurden angewandt, während diagnostische Verfahren wie Uroskopie, Pulsdiagnose und Hämato skopie Verwendung fanden. Die mittelalterliche Heilkunst konzentrierte sich auf die Versorgung mit Heilpflanzen und die Herstellung von medizinischen Mitteln aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen, wie in zahlreichen erhaltenen Abschriften medizinischer Herbarien dokumentiert ist.

Herbarien und medizinische Sammelhandschriften

Die British Library-Sammelhandschrift beinhaltet die drei prominentesten medizinischen Texte des 12. Jahrhunderts, darunter das Herbarium des Pseudo-Apuleius, De Herbis Feminis des Pseudo-Dioscorides und De medicina ex animalibus von Sextus Placitus, sowie weitere heilkundliche Texte.

Pflanzen und Tiere

Ein unvergleichliches Dokument der Wissenschafts- und Medizingeschichte

Die Handschrift ist ein einzigartiges Kompendium, das medizinisch, pharmakologisch, wissenschafts-, mentalitäts- und kunsthistorisch ein Zeugnis ihrer Zeit darstellt. Über 240 kunstvoll gestaltete Darstellungen bieten Einblicke in Pflanzen, Tiere und medizinische Praktiken. Jedes Bild ist farbenfroh und prächtig mit Gold und Silber verziert, ein kleines Kunstwerk. Die symbolischen Pflanzenbilder, teils arabesken ähnlich, sowie die wundervollen Tierdarstellungen machen die Handschrift zu einem Juwel mittelalterlicher Buchkunst.

Pflanzen und Tiere

Eine Handschrift für einen hochrangigen Auftraggeber

Die Auftraggeber der Handschrift sind unbekannt, doch aufgrund der reichen Ausstattung dürfte es sich um eine wohlhabende Persönlichkeit handeln. Im 14. Jahrhundert befand sich der Codex im Besitz des Zisterzienserklosters Abbaye d’Ourscamp, bekannt für seine bedeutende Infirmerie. Die Seiten bieten einen faszinierenden Einblick in mittelalterliche Heilkunst, Pharmakologie und Chirurgie.

Pflanzen und Tiere

Die Details

Format:
30 x 20 cm

Umfang:
95 Folios

Ausführung:
240 kunstvoll gestaltete Miniaturen Limitierung von weltweit 900 Stück

Die Faksimile-Ausgabe

Originalgetreue Faksimile-Edition der Handschrift Sloane MS 1975 der British Library in London in einer streng limitierten Auflage von nur 900 Exemplaren weltweit. Unglaubliche 244 Darstellungen von Pflanzen und Tieren sowie drei ganzseitige und eine halbseitige Miniatur zur Arzneimittelherstellung und zu medizinischen Behandlungen illustrieren diese einzigartige Handschrift auf 95 Blättern im Format 30 x 20 cm. Der Einband des Originals, ein Ledereinband in edlem Schwarz und mit dem goldgeprägten Emblem der Sloane Collection wird originalgetreu wiedergegeben – mit den fünf Bünden ein echtes bibliophiles Meister werk. Eine Luxuskassette schützt die wertvolle Edition. Der wissenschaftliche Begleitband beleuchtet alle Aspekte der Handschrift, geht ihrer spannenden Geschichte nach und erläutert alle Miniaturen und Initialen ausführlich.

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